Die Holzpostkarte

Zwischen den späten 1960er Jahren und seinem Tod 1986 entwickelte Beuys zusammen mit seinem Heidelberger Herausgeber Klaus Staeck über 100 Postkarten-Multiples. Die meisten von ihnen waren aus Papier, die Holzpostkarte hingegen, wie ihr Name bereits verrät, war aus massivem Holz gefertigt. Damit gehört sie zu einer kleinen Gruppe von Postkarten, bei denen Beuys zu unorthodoxen Materialien wie Filz, Kunststoff, Eisen oder Schwefel gegriffen hat, weil er mit ihnen spezifische symbolische Bedeutungen verband. Im Gegensatz zu normalen Postkarten, deren Informationsgehalt auf dem Bild der Vorderseite und dem Text der Rückseite beruht, transportieren diese Postkarten über das Material, aus dem sie bestehen, noch zusätzliche Bedeutungsebenen. Das Holz verweist auf Beuys’ Intention, für ein engeres Verhältnis zwischen dem Menschen und der Natur einzutreten. In ihr sah er einen Ort geistiger Energien, von denen sich die Menschen seit der Moderne zunehmend entfernt hätten. Diese verlorene Verbindung galt es wieder herzustellen. Als Postkarte, die verschickt werden kann, kommt dem Multiple außerdem die Funktion zu, die in dem Holz gespeicherten Energien sowohl an den Sender als auch den Empfänger weiterzugeben.

Dieser Text ist übernommen von der Website der Pinakothek der Moderne zu den dort gesammelten Multiples von Joseph Beuys, auf der die Holzpostkarte gesondert besprochen wird.

Da Beuys die Auflage der berühmten Holzpostkarte bewusst nicht limitiert hat, kann sie von uns nach wie vor geliefert werden. Außerdem bietet die Edition Staeck weitere Multibles als Objekte an und hat viele weitere Ergebnisse der langen Zusammenarbeit zwischen Joseph Beuys und Klaus Staeck im Angebot.

1 Kommentare

  1. Die aufgedruckte Adresse ist ja extrem reduziert: „69 heidelberg 1“
    Wie cool das doch früher mal aussah 😉

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert